Erschienen in:
01.12.2011 | Übersichten
Über den ärztlichen Umgang mit Hochrisikopersonen
Erfahrungen bei Personen mit chronischer interner Strahlenexposition
verfasst von:
Prof. Dr. G. van Kaick, S. Delorme
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 12/2011
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Zusammenfassung
Die ärztliche Führung von Personen, die noch nicht erkrankt sind, aber ein deutlich höheres Risiko für bestimmte Tumorerkrankungen aufgrund exogener oder endogener Ursachen haben, stellt den Arzt und speziell den diagnostischen Radiologen vor neue Herausforderungen. Dem Beitrag zugrunde liegen die Erfahrungen bei der Betreuung und Beratung so genannter Thorotrastpatienten, d. h. Personen, die nach lange zurückliegender (vor 1950) intravasaler Injektion eines weltweit eingesetzten Röntgenkontrastmittels zeitlebens einer Alphastrahlung v. a. der Leber (bis 0,4 Gy/a), der Milz (1,2 Gy/a) und des Knochenmarks (0,1 Gy/a) ausgesetzt waren. Für die Thorotrastpatienten und die Ärzte stand im Vordergrund die Sorge der Entstehung primärer, maligner Lebertumoren, die bei mehr als 20% der Betroffenen und damit im Vergleich zu einer Kontrollgruppe 100-fach häufiger auftraten. Die allgemeinen ärztlichen und speziell radiologischen Erfahrungen sind grundsätzlicher Art und lassen sich auf den Umgang mit anderen Hochrisikogruppen übertragen.