Erschienen in:
01.09.2014 | Leitthema
Endovaskuläre Interventionen beim Polytrauma
verfasst von:
C. Kinstner, M. Funovics
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 9/2014
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Zusammenfassung
Klinisches Problem
Innerhalb der letzten Jahre hat die interventionelle Radiologie das Management des Polytraumas massiv beeinflusst.
Klinisches Problem
Um eine Kontrolle einer arteriellen oder venösen Blutung zu erreichen, können heute nahezu alle Gefäße mithilfe spezieller Katheter und Drähte in kürzester Zeit erreicht werden.
Therapeutisches Standardverfahren/Neue Therapieverfahren
Während früher eine Blutung nur in einem aufwendigen operativen Eingriff kontrolliert werden konnte, stehen heute Methoden zur Verfügung, die Gefäße temporär zu okkludieren (Okklusionsballon), zu embolisieren oder mittels Stent zu schienen.
Diagnostik
Speziell beim Polytrauma wird die Planung dieser Eingriffe wann immer möglich nach einem präinterventionellen Multidetektor-CT durchgeführt.
Leistungsfähigkeit
Der Einsatz der endovaskulären Intervention ermöglicht neben einer Verringerung des operativen Traumas auch eine wesentliche Verkürzung der Behandlungszeit.
Bewertung
Beim vaskulären Trauma am Stamm oder an den Extremitäten, wo ein operativer Zugang nur unter erhöhtem Risiko durchführbar erscheint, aber auch beim pelvinen Trauma und bei arteriellen Verletzungen parenchymatöser Organe, die nicht gänzlich geopfert werden sollen, sowie in anderen schwer zugänglichen Regionen wie der oberen Thoraxapertur, ist die interventionelle Versorgung mittlerweile Standardmethode geworden.
Empfehlung für die Praxis
Heute kann die interventionelle Radiologie in praktisch allen vaskulären Territorien in einem interdisziplinären Zugang neben der offenen chirurgischen Versorgung dazu beitragen, eine schnellere Stabilisierung der Situation herbeizuführen.