Erschienen in:
30.03.2017 | Strahlenschutz | Leitthema
Häufigkeit und Dosis diagnostischer und interventioneller Röntgenanwendungen
Trends zwischen 2007 und 2014
verfasst von:
E. A. Nekolla, A. A. Schegerer, J. Griebel, G. Brix
Erschienen in:
Die Radiologie
|
Ausgabe 7/2017
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
In Deutschland resultieren etwa 95 % der zivilisatorischen Strahlenexposition der Bevölkerung aus diagnostischen und interventionellen Röntgenanwendungen, sodass dem Strahlenschutz der Patienten in diesem Anwendungsbereich eine hohe Bedeutung zukommt.
Ziel der Arbeit
Auswertung und Bewertung aktueller Daten zu Häufigkeit und Dosis von Röntgenanwendungen sowie von zeitlichen Entwicklungen für die Jahre 2007 bis 2014.
Material und Methoden
Die Häufigkeit von Röntgenanwendungen wurde für den ambulanten Bereich über Gebührenziffern der erbrachten radiologischen Leistungen abgeschätzt, für den stationären Bereich mithilfe von Krankenhausstatistiken. Repräsentative Werte für die effektive Dosis pro Röntgenanwendung wurden für die betrachteten Jahre überwiegend aus Daten der Ärztlichen Stellen ermittelt.
Ergebnisse
Im Jahr 2014 wurden in Deutschland etwa 140 Mio. Röntgenanwendungen durchgeführt, hiervon etwa 40 % im zahnmedizinischen Bereich. Im Mittel erfolgten 2007–2014 nahezu konstant 1,7 Anwendungen pro Einwohner und Jahr. Neben der zahnmedizinischen Diagnostik wurden am häufigsten konventionelle Untersuchungen des Skeletts und des Thorax durchgeführt. Die CT-Häufigkeit nahm um ca. 40 % zu. Mit etwa 55 % war der Anstieg bei der MRT zwar noch deutlicher, jedoch wurden insgesamt noch immer mehr CT- als MRT-Untersuchungen durchgeführt. Die Dosiswerte pro Untersuchung nahmen trotz der in den letzten Jahren etablierten Methoden zur Dosisreduktion nur leicht ab. In der Konsequenz nahm die mittlere effektive Dosis pro Einwohner im Untersuchungszeitraum von knapp 1,4 auf 1,6 mSv zu – im Wesentlichen aufgrund der zunehmenden CT-Häufigkeit.
Schlussfolgerung
Die Prinzipien der Rechtfertigung und Optimierung von medizinischen Strahlenanwendungen sind – insbesondere bei CT-Untersuchungen – in jedem Einzelfall konsequent anzuwenden.