Erschienen in:
03.07.2020 | Computertomografie | Leitthema
Computertomographie der Lunge bei Mukoviszidose
verfasst von:
Dr. med. A. Bischoff, O. Weinheimer, M. Eichinger, M. Stahl, O. Sommerburg, H.-U. Kauczor, M. A. Mall, M. O. Wielpütz
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 9/2020
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Zusammenfassung
Die Computertomographie (CT) bietet durch ihre hohe Detailauflösung und die Möglichkeit der multidimensionalen Rekonstruktion eine zuverlässige Möglichkeit der Diagnostik und Verlaufskontrolle morphologischer Zeichen der Mukoviszidose (zystische Fibrose, CF) der Lunge. Standardisierte Leitlinien zur technischen Durchführung bestehen aktuell noch nicht, werden aber für verschiedene Altersgruppen diskutiert. Zentral bleibt die Applikation ionisierender Strahlung, die stets – jedoch auch besonders in Hinblick auf überwiegend junge CF-Patienten – einer strengen rechtfertigenden Indikation bedarf. Der Einsatz von CT-Kontrastmitteln ist meist für Notfallindikationen erforderlich. In der CT finden sich bereits frühzeitig typische Lungenveränderungen der CF wie Bronchiektasien, Schleimretentionen („mucus plugging“) oder Zeichen der Überblähung (Air Trapping). Mit der Zeit wurden verschiedene Bewertungsrichtlinien für eine systematische Schweregradeinteilung etabliert. Diese dienen nicht nur zur individuellen Krankheitseinschätzung, sondern auch im Rahmen von Studien zur Verlaufsbeurteilung und Therapiekontrolle. Unter der technischen Entwicklung der CT kommen auch zunehmend computerbasierte Nachverarbeitungsprogramme zur halbautomatischen Auswertung und Quantifizierung zum Einsatz. Diese sollen nicht nur den klinischen Alltag erleichtern, sondern auch dazu beitragen, standardisierte und quantitative Protokolle und Auswertungen, z. B. im Rahmen von Studien, zu ermöglichen. Parallel wird nach Alternativen der Bildgebung gesucht. Zunehmende Bedeutung gewinnt die Magnetresonanztomographie (MRT), die durch verbesserte Bildqualität sowie spezialisierte Protokolle an Bedeutung gewinnt und die CT für Langzeitverläufe an zahlreichen spezialisierten Zentren bereits häufig ablöst.