Erschienen in:
05.09.2016 | Harnwegsinfektionen | Originalien
Nitroxolin – eine Option zur antibiotischen Therapie von Harnwegsinfektionen
verfasst von:
Prof. Dr. H. Hof, D. Bertsch, D. Passek, R. Schwarz
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 2/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Resistenz von uropathogenen Bakterien gegenüber den üblichen Antibiotika ist erheblich – v. a. im Alter.
Zielsetzung
Nitroxolin besitzt in Deutschland die Zulassung für die Therapie und die Rezidivprophylaxe von Harnwegsinfektionen. Wie ist aktuell die Resistenzlage bei bakteriellen Erregern von Harnwegsinfektionen?
Material und Methoden
Die In-vitro-Empfindlichkeit von 477 uropathogenen Bakterien von Patienten in 2015 wurde mittels Agardiffusion geprüft.
Ergebnisse
Heute ist dieses Antibiotikum offensichtlich immer noch gegenüber der überwiegenden Mehrzahl der uropathogenen Bakterien, v. a. gegen Stämme von Escherichia coli, wirksam. Pseudomonas aeruginosa und die Enterokokken liegen jedoch nicht im Spektrum. Mit Resistenzen bei einzelnen Isolaten muss man aber auch bei Escherichia coli und bei anderen Enterobakteriazeen rechnen, v. a. bei Problemkeimen, die schon gegen andere der üblichen Antibiotika resistent sind.
Diskussion
Nitroxolin ist also eine notwendige Alternative und vielversprechende Option zur kalkulierten Therapie von Harnwegsinfektionen v. a. bei älteren Patienten, auch wenn diese Substanz nicht in der Leitlinie aufgeführt ist. Zumindest bei Therapieversagen sollte man eine Labortestung der Erreger anfordern.