Kalkulierte Antibiotikatherapie von Harnwegsinfektionen bei älteren Frauen

Gerade bei Frauen über 60 Jahre treten Harnwegsinfektionen sehr oft auf. E. coli ist der häufigste Erreger, seine Resistenz gegenüber Chinolonen wächst ständig und erreicht bei Frauen >80 Jahren bereits eine Rate von ca. 30%. Die Nebenwirkungen der Chinolone, wie QT-Zeit-Verlängerung, Tendopathien und ZNS-Störungen, sind im Alter besonders häufig. Ferner verursachen Chinolone Kollateralschäden mit erheblichen Folgen. In Schweiß und in Schleimhautsekreten treten sie hoch konzentriert auf, können die empfindliche autochthone Flora stören und den Weg für multiresistente Staphylokokken (MRSA) bahnen. Insgesamt sind Chinolone also wenig für die Therapie von Harnwegsinfektionen der älteren Frau geeignet. Alternative Medikamente sind Cephalosporine und vor allem Fosfomycin; gerade für letzteres wurden kürzlich Einschränkungen, nämlich Alter >65 Jahre und Kreatininclearance <80 ml/min, aufgehoben.