Erschienen in:
12.04.2018 | Harnblasenkarzinom | Leitthema
En-bloc-Resektion und Vaporisation von Harnblasenkarzinomen
verfasst von:
Dr. J. P. Struck, Prof. A. Karl, Prof. C. Schwentner, Prof. T. R. W. Herrmann, PD Dr. M. W. Kramer
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 6/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Modifikationen in der endourologischen Therapie von Harnblasentumoren haben das Ziel, bekannte Schwächen der konventionellen transurethralen Resektionstechnik (z. B. Tumorfragmentierung) zu verbessern (En-bloc-Resektion, ERBT) oder den allgemeinen Behandlungsrhythmus zu vereinfachen (Vaporisation).
Ziel der Arbeit
Die vorliegende Übersichtsarbeit präsentiert die aktuelle Datenlage im Hinblick auf die verwendeten Techniken, die zu erwartende histopathologische Qualität der Präparate, die perioperativen Komplikationen und das onkologische Ergebnis.
Material und Methoden
Sowohl für die ERBT als auch für die Vaporisation erfolgten jeweils separate Datenrecherchen. Zum Thema ERBT wurden 27 und zum Thema Vaporisation 15 Artikel identifiziert.
Ergebnisse
Zumeist wird die ERBT durch eine zirkumferentielle Inzision in die Mukosa durchgeführt. Alternativ kann der Tumor von vorne unterminierend enukleiert werden. Die Resektionsqualität lässt sich anhand höherer Detrusornachweisraten (90–100 %) verbessern. Relevante Unterschiede zur konventionellen transurethralen Resektion der Harnblase (TURB) im Hinblick auf die perioperative Komplikationsrate wurden nicht nachgewiesen, allenfalls eine verringerte Rate einer N. obturatorius bedingten Blasenperforation bei der Laser-ERBT. Hinsichtlich der Rezidivraten zeigt sich ein statistisch nicht signifikanter Trend zugunsten der ERBT. Vaporisationen eignen sich für Patienten mit niedriger Risikokonstellation in der primären TURB. Sie können unter Anwendung von Lokalanästhetika ambulant und ohne Narkose durchgeführt werden.
Schlussfolgerung
Die ERBT zeigt vielversprechende Ergebnisse im Hinblick auf die Verbesserung der histopathologischen Auswertbarkeit. Die Umsetzung der Vaporisation als flächendeckend eingesetzte Methodik scheitert derzeit am deutschen Vergütungssystem.