Erschienen in:
01.07.2011 | Leitthema
Mütterliche Thrombophilien
Bedeutung für Kinderwunschbehandlung und Frühschwangerschaft
verfasst von:
Dr. K. Baumann, D.W. Luedders, K. Diedrich, M.K. Bohlmann
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 7/2011
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Zusammenfassung
Eine maternale Thrombophilie erhöht das Risiko thromboembolischer Ereignisse während der Schwangerschaft. Auch das Risiko für rezidivierende Aborte, intrauterine Wachstumsretardierung und hypertensive Schwangerschaftserkrankungen (Präeklampsie, Eklampsie) scheint erhöht. Abhängig von der individuellen Risikokonstellation sollte eine antikoagulatorische Therapie gewählt werden. Sofern kein akutes thromboembolisches Ereignis vorliegt, wird eine Antikoagulation erst nach Feststellung der Gravidität begonnen. Ein Thrombophiliescreening sollte bei Patientinnen mit positiver thromboembolischer Familien- oder Eigenanamnese und/oder rezidivierenden Aborten angestrebt werden. Ein generelles Thrombophiliescreening bei Kinderwunsch wird nicht empfohlen. Eine prophylaktische Antikoagulation zur Erhöhung der Schwangerschaftsrate im Rahmen einer Kinderwunschbehandlung ist nicht indiziert, die Datenlage zur Heparinisierung bei anamnestischen habituellen Aborten und Ausschluss eines Antiphospholipid-Syndroms ist uneinheitlich.