Erschienen in:
01.07.2007 | Leitthema
Ligamentäre Instabilität bei Knie-TEP – Ursachenanalyse
verfasst von:
Prof. Dr. H. Graichen, M. Strauch, T. Katzhammer, L. Zichner, R. von Eisenhart-Rothe
Erschienen in:
Die Orthopädie
|
Ausgabe 7/2007
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die ligamentäre Instabilität bei Knie-TEP (-Totalendoprothese) stellt einen häufigen Revisionsgrund dar. Dabei gilt es eine Vielzahl von unterschiedlichen Fehlerursachen zu analysieren, um das Kniegelenk erfolgreich zu revidieren. Ziel des vorliegenden Artikels ist die Ursachenanalyse der ligamentären Instabilität bei Knie-TEP.
135 Knie-TEP-Revisionen eines Operateurs wurden prä- (klinisch und radiologisch) und intraoperativ auf die Fehlerursache untersucht. Die Röntgenanalyse erfasste die Positionierung der einzelnen Prothesenkomponenten in Bezug auf ihre Stellung. Die intraoperative Untersuchung umfasste die Stabilitätsprüfung in 0°, 30° und 90° Flexion, das Abriebmuster, sowie das Erfassen der Patellaführung (Tilting, Shifting) und der Patellahöhe.
Es zeigte sich in 32,6% der Fälle eine ligamentäre Instabilität als primäre Fehlerursache. Eine ligamentäre Instabilität als sekundären Revisionsgrund wiesen weitere 21,6% auf. Bei der Analyse der Instabilitätsform führt die kombinierte Instabilität in Beugung und Streckung vor der isolierten Instabilität in Flexion (31,8%) bzw. Extension (9,1%). Insgesamt auffällig war der hohe Zusammenhang zwischen Prothesenfehlpositionierung und ligamentärer Instabilität. Dabei konnten neben isolierten femoralen Fehlpositionierungen insbesondere für die Rotation, als auch isolierte tibiale Fehlpositionierung häufig kombinierte Fehlpositionierungen erfasst werden.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die ligamentäre Instabilität einen häufigen Revisionsgrund darstellt. Dabei kann eine Vielzahl von isolierten und kombinierten Fehlern vorliegen. Die korrekte Prothesenposition und ein suffizientes Weichteilbalancing in Streckung und den verschiedenen Beugestellungen sind wichtige Voraussetzungen für ein gutes klinisches Ergebnis, ein stabiles Gelenk, eine gute Funktion und eine lange Standzeit.