Erschienen in:
01.05.2008 | Originalien
Ballonkyphoplastie frischer Wirbelkörperfrakturen bei alten Patienten
verfasst von:
Dr. M.D. Schofer, C.H. Illian, J.B. Illian, H.R. Kortmann
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 5/2008
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die steigende Lebenserwartung der Bevölkerung geht mit einer erhöhten Anzahl von Wirbelkörperfrakturen im hohen Lebensalter einher. Besteht die Indikation zur operativen Behandlung, sind aufwendige offene Verfahren bei den alten Patienten problematisch, sodass die minimal-invasive Ballonkyphoplastie eine Alternative darstellt.
Methode
Es wurde eine prospektive, konsekutive Kohortenstudie von 30 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 72 (65–82) Jahren durchgeführt, die bei einer isolierten, frischen Wirbelkörperfraktur (Th6–L4) ohne neurologische Ausfälle mit der Ballonkyphoplastie behandelt wurden. Im Durchschnitt fand die Nachuntersuchung 13 Monate nach der Operation statt.
Ergebnisse
Durch die Aufrichtung der Wirbelkörper konnte eine signifikante Verbesserung des Kyphosewinkels von einem durchschnittlichen Grund-Deckplatten-Winkel von präoperativ 12° auf postoperativ 7° und zur Nachuntersuchung 8° erreicht werden. Die mit der visuellen Analogskala (VAS) ermittelten Rückenschmerzen verbesserten sich signifikant von präoperativ 8,2 auf 2,6 Punkte zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung. Ein Zusammenhang zwischen den von den Patienten erlebten präoperativen Schmerzen und dem Ausmaß der Frakturdislokation konnte nicht nachgewiesen werden. Patienten mit einer schlechten Frakturreposition gaben signifikant mehr Schmerzen bei der Nachuntersuchung an. Die gesundheitsbezogene Lebensqualität der Patienten unterschied sich nicht von einer Referenzgruppe.
Schlussfolgerung
Mit der Ballonkyphoplastie können beim alten Patienten gute Frühergebnis in der Behandlung frischer Wirbelkörperfrakturen erreicht werden.