Erschienen in:
01.02.2012 | Originalien
Transforaminale lumbale interkorporelle Fusion zur Versorgung der degenerativen Spondylolisthese
verfasst von:
PD Dr. M. Quante, H. Kesten, A. Richter, H. Halm
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 2/2012
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die degenerative Spondylolisthese (DS) ist eine häufige Ursache chronisch rezidivierender Lumbalgien sowie radikulärer Beinschmerzen. Bei einer Fusion sollten symptomatische degenerierte Nachbarsegmente („degenerative disc disease“, DDD) einbezogen werden. In dieser Arbeit wird die tansforaminale lumbale interkorporelle Fusion (TLIF) hinsichtlich ihrer Ergebnisse bei Patienten mit monosegmentaler degenerativer Spondylolisthese und einem degenerierten Anschlusssegment untersucht.
Material und Methoden
Es handelte sich um 28 Patienten mit monosegmentaler DS und einem symptomatischen Anschlusssegment mit DDD (alle bisegmental dorsal instrumentiert und fusioniert, ventral 14 bisegmentale TLIF, 14 monosegmentale TLIF). Die Werte der visuellen Analogskala (VAS) Schmerz und des Oswestry Disability Index (ODI) wurden ermittelt, außerdem erfolgte eine radiometrische Auswertung prä- und 12 Monate postoperativ. Weiter wurde die vergleichende Subanalyse der bi- mit monosegmentaler interkorporeller Abstützung vorgenommen.
Ergebnisse
Die Schmerzreduktion war signifikant (VAS von 8,7 auf 3,1), der ODI verbesserte sich ebenfalls signifikant von 63 auf 28%. Radiologisch wurden die Segmenthöhe und das Wirbelgleiten (Etagen mit TLIF und Spondylolisthese) signifikant verbessert. Die bisegmentale ventrale Abstützung zeigte gegenüber der monosegmentalen Vorgehensweise eine signifikant bessere Relordosierung.
Schlussfolgerung
Bei monosegmentaler DS mit symptomatischem Anschlusssegment stellt die Versorgung der Spondylolisthese mittels TLIF ein sicheres und effektives Verfahren dar. In der klinischen Ergebnislage zeigt sich für das degenerierte Nachbarsegment kein Unterschied zwischen der zusätzlichen interkorporellen Abstützung und der alleinigen dorsalen Fusion. Allerdings ergeben sich durch eine zusätzliche ventrale Abstützung Vorteile für die Relordosierung des Segments, sodass mögliche langfristige Effekte zugunsten der bisegmentalen TLIF diesbezüglich untersucht werden sollten.