Erschienen in:
01.08.2012 | Leitthema
Radiofrequenzablation bei Osteoidosteomen der Wirbelsäule
Möglichkeiten und Grenzen
verfasst von:
Dr. G.W. Omlor, B. Lehner, B. Wiedenhöfer, C. Deininger, M.A. Weber, C. Rehnitz
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 8/2012
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Zusammenfassung
Das erstmals 1935 von Jaffe beschriebene Osteoidosteom stellt eine gutartige knöcherne Neoplasie mit Hauptmanifestation in den Diaphysen langer Röhrenknochen dar. Zehn Prozent der Osteoidosteome manifestieren sich in der Wirbelsäule, hauptsächlich in den dorsalen knöchernen Strukturen der LWS und BWS. Therapiebedarf besteht wegen belastungsunabhängiger nächtlicher Knochenschmerzen, die auf Grund der ursächlichen Prostaglandinproduktion im Nidus gut auf nichtsteroidale Antirheumatika ansprechen. Die Diagnosesicherung erfolgt mittels Dünnschicht-CT, MRT und Tc-Skelettszintigraphie. Bei typischer Klinik und Bildgebung kann auf eine bioptische Befundsicherung meist verzichtet werden. Während sich die Radiofrequenzablation als Goldstandard bei der Therapie des Osteoidosteoms der Extremitäten etabliert hat, zeigt das Verfahren im Bereich der Wirbelsäule Einschränkungen wegen des Risikos einer thermischen Schädigung benachbarter neurovaskulärer Strukturen. In letzter Zeit erweitern technische Weiterentwicklungen der Radiofrequenzablation das Indikationsspektrum erheblich, sodass auf eine operative Exzision von Osteoidosteomen auch an der Wirbelsäule zunehmend verzichtet werden kann.