Erschienen in:
01.07.2013 | Leitthema
Standzeiten und Komplikationen der Schaftendoprothesen bei Omarthrose
verfasst von:
Prof. Dr. U. Irlenbusch
Erschienen in:
Die Orthopädie
|
Ausgabe 7/2013
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die Standzeit und Überlebensrate von Schulterprothesen werden von zahlreichen Komplikationsmöglichkeiten beeinflusst. Die Auswertung der aktuellen Literatur und Prothesenregister zeigt aber insgesamt eine geringe Revisions- (1,39 Revisionen/100 Beobachtungsjahre) und Lockerungsrate (implantatbezogene 10-Jahres-Überlebensrate bis zu 99 %), die mit derjenigen aus der Hüft- und Knieendoprothetik vergleichbar ist. Hervorzuheben ist, dass zementfreie Schäfte häufiger Probleme bereiten als zementierte Komponenten (4,34 vs. 0,77 Revisionen/100 Beobachtungsjahre) sowie dass sekundäre Rotatorenmanschettenrupturen (4,6 %; Funktionsdefizit bis zu 30 %) häufiger sind als allgemein angenommen und oftmals nur inkonsequent diagnostiziert und behandelt werden. Die Infektionsrate liegt bei ca. 1 %, die Luxationsrate ist in der neueren Literatur rückläufig und wird mit ca. 5 % angegeben.
Die niedrige Komplikations- und Revisionsrate rechtfertigt die Verdrängung der Schaftprothesen durch schaftfreie Implantate und Kurzschaftprothesen nicht, sondern die Bevorzugung der neuen Implantate ist auf die besseren Revisionsmöglichkeiten und die leichtere Konvertierbarkeit in eine inverse Prothese zurückzuführen.