Erschienen in:
28.08.2019 | Weichteilsarkome | Leitthema
Resektionsgrenzen bei Weichteilsarkomen
verfasst von:
Prof. Dr. B. Rath, J. Hardes, M. Tingart, T. Braunschweig, J. Eschweiler, F. Migliorini
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 9/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Weichteilsarkome (WTS) sind eine seltene und heterogene Gruppe von bösartigen Tumoren, die aus dem mesenchymalen Gewebe entstehen. Weichteilsarkome können sich überall im menschlichen Körper bilden, wobei die Extremitäten bevorzugte Prädilektionsstellen sind.
Therapie
Einen grundlegenden Pfeiler der Therapie stellt die chirurgische Resektion des Weichteilsarkoms dar. Angestrebt wird immer eine R0-Resektion mit einem Sicherheitsabstand. In der Literatur gibt es keinen einheitlichen Konsens über den anzustrebenden tumorfreien Resektionsrand. Entscheidende Faktoren für diese Resektionsgrenzen sind die Histopathologie, das Vorhandensein von anatomischen Barrieren (Kapsel, Sehne, Faszie, Knorpel, Periost) und die Möglichkeiten einer (neo-)adjuvanten Therapie.
Diskussion
Hinweise in der Literatur stützen die Rolle der Resektionsränder als Prädiktor für ein lokales Rezidiv. In Bezug auf die Rolle der Resektionsränder für die Gesamtüberlebensrate sind die Literaturangaben divergent. Es gibt bekannte Prognosefaktoren, die das Gesamtüberleben beeinflussen, wie den histologischen Subtyp, die Tumorgröße, das Tumorgrading und das Vorhandensein von Metastasen. Bisher haben mehrere Studien versucht, die Resektionsränder zu quantifizieren, es wurde jedoch kein Konsens erzielt und die Debatten dauern an. Bei der Analyse aller Ergebnisse der Daten in der Literatur scheint es angebracht zu sein, negative Resektionsränder >1 mm und, falls möglich, unter Einbeziehung einer anatomischen Barriere anzustreben.