Erschienen in:
01.06.2003 | Weiterbildung
Forensische Odontostomatologie
verfasst von:
Dr. R. Lessig, S. Benthaus
Erschienen in:
Rechtsmedizin
|
Ausgabe 3/2003
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Zusammenfassung
Die forensische Odonto-Stomatologie ist als interdisziplinäres Fachgebiet fester Bestandteil der Routine bei der Identifizierung unbekannter Toter oder Analyse von Bissspuren. Insbesondere der Einsatz von spezialisierten Zahnärzten bei zahlreichen Massenkatastrophen hat sich bewährt. Die hohe Individualspezifität des menschlichen Gebisses ermöglicht in solchen Fällen eine sichere Identifizierung. Wichtig ist es dabei zu beachten, dass eine exakte Befunddokumentation in der Regel nur nach anatomisch korrekter Entnahme der Kiefer möglich ist. Fehlermöglichkeiten bestehen insbesondere durch international verbreitete unterschiedliche Zahnklassifikationen und häufig schlecht erkennbare zahnfarbene Restaurationen. Zusätzliche Untersuchungsmöglichkeiten, wie der Einsatz von bildgebenden Verfahren oder Altersschätzung, vervollständigen die Befundung. Selbstverständlich muss dabei auch immer an die Möglichkeiten der DNA-Analyse gedacht und entsprechende Untersuchungsmaterialien gesichert werden. Die Analyse von Bissspuren erfordert ebenfalls eine korrekte Sicherung mit verschiedenen Methoden. Um Fehler zu vermeiden, sollten nach den 1990 herausgegebenen Richtlinien des American Board of Forensic Odontostomatology (ABFO) gearbeitet werden