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Erschienen in: Rechtsmedizin 1/2004

01.02.2004 | Kasuistik

Notarzteinsatz mit fataler Folge

verfasst von: Dr. S. Heide, U. Romanowski, M. Kleiber

Erschienen in: Rechtsmedizin | Ausgabe 1/2004

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Zusammenfassung

Bei einem bewusstseinsklaren und ansprechbaren 26-jährigen Insassen eines verunfallten PKW diagnostizierte die Notärztin ein offenes Schädel-Hirn-Trauma. Eine stark blutende Verletzung der Kopfschwarte versorgte sie mit einem unter dem Kinn entlang geführten Druckverband, den sie mehrmals verstärkte. Der für notwendig gehaltene Hubschraubertransport sollte in Intubationsnarkose erfolgen, zu der der Verletzte selbst noch seine Einwilligung gab. Nach Narkoseeinleitung und Relaxation gelang die Intubation erst beim dritten Versuch. Noch vor Eintreffen des Rettungshubschraubers starb der Patient. Die Obduktionsbefunde entsprachen dem klassischen Bild eines Erstickungstodes; hierbei stand aus morphologischer Sicht ein iatrogenes „Erdrosseln“ durch den Kopfverband im Vordergrund. An unfallbedingten Verletzungen wurden lediglich eine Skalpierungsverletzung der Kopfschwarte und eine Oberschenkelfraktur festgestellt. Die abschließende Begutachtung im Rahmen des Strafverfahrens offenbarte eine fatale Kombination von ärztlichen Fehlhandlungen.
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Metadaten
Titel
Notarzteinsatz mit fataler Folge
verfasst von
Dr. S. Heide
U. Romanowski
M. Kleiber
Publikationsdatum
01.02.2004
Verlag
Springer-Verlag
Erschienen in
Rechtsmedizin / Ausgabe 1/2004
Print ISSN: 0937-9819
Elektronische ISSN: 1434-5196
DOI
https://doi.org/10.1007/s00194-003-0235-1

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