Erschienen in:
01.06.2008 | Leitthema
Plötzlicher natürlicher Tod beim Sport
Häufigkeit im Obduktionsgut in den Jahren 1972–2007
verfasst von:
Dr. R. Bux, B. Zedler, P. Schmidt, M. Parzeller
Erschienen in:
Rechtsmedizin
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Ausgabe 3/2008
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Zusammenfassung
Hintergrund
Der plötzliche natürliche Tod beim Sport stellt häufig ein dramatisches Ereignis dar und kann eine aufwendige straf- und zivilrechtliche Klärung nach sich ziehen.
Material und Methoden
Zirka 33.000 Sektionen aus den Jahren 1972–2007 des Zentrums der Rechtsmedizin der Universität Frankfurt/Main wurden teils prospektiv, teils retrospektiv auf plötzliche natürliche Todesfälle beim Sport untersucht und ein Vergleich dieser Fälle mit einer Kontrollgruppe durchgeführt.
Ergebnisse
Von 120 Betroffenen (0,36% der Obduktionen) waren 114 männlich (95,0%, Alter zwischen 6 und 83 Jahren, Durchschnittsalter: 53,0 Jahre) und 6 weiblich (5,0%, Alter zwischen 15 und 59 Jahren, Durchschnittsalter: 38,2 Jahre). Die Altersklassen von 50–59 Jahren (31 Fälle) und von 60–69 Jahren (25 Fälle) waren am häufigsten betroffen. Bei älteren Sportlern ab 36 Jahren überwogen deutlich kardiovaskuläre Todesursachen (91 Fälle; 90,1%), bei jüngeren Athleten waren todesursächliche kardiovaskuläre und entzündliche Herzerkrankungen gleich häufig (n=5; 26,3%).
Schlussfolgerung
Plötzliche natürliche Todesfälle beim Sport sind seltene, aber dramatische Ereignisse. Neben der Obduktion sollten auch histologische, mikrobiologische und chemisch-toxikologische Untersuchungen durchgeführt werden.