Erschienen in:
01.11.2006 | Schwerpunkt: Rheumapathologie
Abriebpartikel
Schlüssel der aseptischen Prothesenlockerung?
Erschienen in:
Die Pathologie
|
Ausgabe 6/2006
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Zusammenfassung
Die aseptische Prothesenlockerung ist die Hauptursache für das Implantatversagen von Gelenkprothesen des Hüft- und Kniegelenks. Dabei ist die Hauptursache der aseptischen Prothesenlockerung der Knochenverlust infolge der biologischen Wirkung von Abriebpartikeln. Diese Abriebpartikel entfalten ihre Wirkung auf verschiedenen zellulären Wegen, vor allem über die Makrophagen, Fremdkörperriesenzellen und Fibroblasten der periprothetischen Membran. Diese induzieren die partikelinduzierte Knochenresorption mittels proinflammatorischer Zytokine wie IL-1β, TNF-α, IL-6 und Prostaglandin E2 (PGE2), die eine Aktivierung der Osteoklasten und eine Suppression der Osteoblasten bedingen. Neutrophile Granulozyten spielen bei der aseptischen Lockerung wie auch die Lymphozyten keine nennenswerte Rolle. Die verschiedenen Partikel wie „ultra high molecular weight polyethylene“ (UHMWPE), Metalle, Keramik und Polymethylmethacrylat (PMMA) sind morphologisch relativ einfach zu differenzieren. Für die tägliche Praxis ist aus klinischer Sicht die Differenzierung zwischen akuter Infektion, chronischer Infektion und partikelinduzierter Prothesenlockerung notwendig. Somit ist die histologische Differenzialdiagnose zwischen septischer, aseptischer Lockerung oder deren Kombination von herausragender Bedeutung.