Erschienen in:
01.12.2009 | Hauptreferate
Initiale CUP-Situation und CUP-Syndrom
Pathologische Diagnostik
verfasst von:
Prof. Dr. R. Moll
Erschienen in:
Die Pathologie
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Sonderheft 2/2009
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Zusammenfassung
Das Problem des „cancer of unknown primary (site)“ (CUP) gehört zu den häufigen und vielfach schwierigen Fragestellungen an die diagnostische Histopathologie. Bei der initialen CUP-Situation trägt die relativ kostengünstige und nicht patientenbelastende Immunhistochemie wesentlich zur gezielten Suche und Identifikation des Primärtumors bei. Sie kann in einem zweistufigen Algorithmus durchgeführt werden (Keratine in der ersten Stufe, Gruppen- und selektive Marker in der zweiten Stufe). Hingegen gelingt beim echten CUP-Syndrom – einer heterogenen Erkrankung mit noch wenig verstandener Ätiologie und Pathogenese – eine Primärtumoridentifikation nur selten. Diese Tumoren zeigen oft ungewöhnliche immunhistochemische Markerprofile. Die Immunhistochemie ist dennoch die wichtigste Spezialmethode, welche hier die phänotypische Klassifikation und insbesondere die Identifikation bestimmter therapiesensitiver Untergruppen zum Ziel hat. Neue, auf Analysen von Genexpressionsprofilen basierende Verfahren zur CUP-Typisierung müssen vor einem möglichen praktischen Einsatz noch weiter evaluiert werden. Zukünftige Grundlagen- und klinische Forschung haben zur Aufgabe, die vielfach noch rätselhafte Tumorbiologie des CUP-Syndroms aufzudecken und die bislang meist noch infauste Prognose durch neue effiziente Therapieoptionen zu verbessern.