Erschienen in:
01.02.2011 | Schwerpunkt
Resektionsgrenzen bei Weichgewebssarkomen der Extremitäten
verfasst von:
Prof. Dr. H.-U. Steinau, L. Steinsträsser, S. Langer, I. Stricker, O. Goertz
Erschienen in:
Die Pathologie
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Ausgabe 1/2011
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Zusammenfassung
Im multimodalen Therapiekonzept von Weichgewebssarkomen der Extremitäten stellt die operative Entfernung in sano (R0) einen wesentlichen Parameter zur Verhütung von Lokalrezidiven dar; die prognostische Relevanz für das Langzeitüberleben wird noch uneinheitlich beurteilt. Obwohl seit über 100 Jahren Empfehlungen oder Richtlinien definiert und mit Vehemenz vertreten werden, existieren bisher keine Daten mit hohem Evidenzgrad aus prospektiv randomisierten Studien, die die Sicherheitsabstände unter Berücksichtigung der Parameter „Tumorlokalisation“, „Subtyp“ und „biologische Aggressivität“ evaluieren. Die Empfehlungen bezüglich der chirurgischen Therapie divergieren beträchtlich. Sie reichen von der Amputation über die „Kompartmentresektion“ zur Zentimetergrenze bis hin zu Sicherheitsabständen im Millimeterbereich. In dieser Arbeit werden die aktuell erhältlichen Daten und Definitionen analysiert, ferner ihre Bedeutung für Funktionseinschränkung, Lymphabflussstörung, Rezidivquoten und Planung eines perioperativen Bestrahlungsfelds erörtert. Da keine einheitlichen operativen Standards existieren, entstehen Zweifel an der Validität bisher durchgeführter und laufender Multicenterstudien. Eine enge Kooperation zwischen Operateur und Pathologen scheint dringend geboten, um die Aussagekraft der Gewebeuntersuchungen zu erhöhen.