Erschienen in:
06.12.2019 | Lymphome | Leitthema
Lymphom am Auge
Präzise Diagnostik und Klassifikation als Schlüssel einer erfolgreichen personalisierten Therapie
verfasst von:
PD Dr. med. Vinodh Kakkassery, Anselm M. Jünemann, Nikolaos E. Bechrakis, Salvatore Grisanti, Mahdy Ranjbar, Marco Zschoche, Ludwig M. Heindl
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
|
Ausgabe 6/2020
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Die personalisierte Medizin ist mittlerweile Standard in der onkologischen Betreuung von Patienten. Ein Paradebeispiel stellt das Lymphom dar, das durch den intra- und periokulären Befall wesentliche Berührungspunkte mit der Augenheilkunde hat.
Fragestellung
Es erfolgt die Darstellung der aktuellen personalisierten Diagnostik und Therapie beim okulären Lymphom.
Methoden
Dieser Beitrag stellt einen Bezug zwischen den aktuellen Kenntnissen in der Literatur, den Leitlinien und Empfehlungen und den klinischen Erfahrungen beim Lymphom am Auge her. Er zeigt insbesondere die molekulare als auch individuelle Personalisierung von Behandlungskonzepten auf.
Ergebnisse
Aufgrund von klinischen Auffälligkeiten stellt der Augenarzt häufig initial die Verdachtsdiagnose einer lymphatischen oder anderen onkologischen Erkrankung am Auge. Die genaue Diagnosefindung erfolgt dann mittels molekularbiologischer Techniken wie Immunhistologie oder Polymerase-Chain-Reaction-Analyse. Als weiterer Baustein ist ein Staging des Körpers unerlässlich und die Stadieneinteilung nach der Ann-Arbor-Klassifikation für die korrekte Lymphombenennung von klinischer Bedeutung. Aufgrund dieser präzisen Diagnostik erfolgen die individualisierte Therapieauswahl sowie im Anschluss eine personalisierte Nachsorge. Der gesamte Prozess von der Diagnosefindung über die Therapie bis hin zur Nachsorge ist mit dem Angebot der Psychoonkologie zu begleiten.
Schlussfolgerung
Die personalisierte Medizin findet in der Lymphomversorgung am Auge bereits aktiv Anwendung. Der Patient steht im Vordergrund und ist federführend. Durch die Berücksichtigung von Tumorbesonderheiten und Patientenparametern haben sich Lebenserwartung und rezidivfreies Intervall erhöht sowie die Lebensqualität bei vielen Lymphomarten verbessert. Es ist davon auszugehen, dass diese Vorteile auch in der Augenheilkunde greifen.