Erschienen in:
04.02.2020 | Themenschwerpunkt
Behinderung und Alter – Betrachtungen aus einer intersektionalen Perspektive
verfasst von:
Dr. Tina Denninger
Erschienen in:
Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie
|
Ausgabe 3/2020
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Zusammenfassung
Immer mehr Menschen mit Behinderung erreichen ein hohes Alter. Gleichzeitig steigt die Lebenserwartung der Gesamtbevölkerung an, was mit einer höheren Wahrscheinlichkeit körperlicher, psychischer oder kognitiver Beeinträchtigungen einhergeht. Aus der Überschneidung von Alter und Behinderung resultieren spezifische soziale Ungleichheiten und Diskriminierungsformen. Während die Intersektionen von Behinderung und Geschlecht und auch von Alter und Geschlecht Gegenstand intersektionaler Forschung sind, gibt es zur Intersektion von Alter (und v. a. höherem Lebensalter) und Behinderung bislang kaum Untersuchungen. Dabei ist es bezüglich der Theoriebildung vielversprechend, beide Kategorien zusammenzuführen, was wiederum für die empirische Forschung und die Praxis hilfreich sein könnte. In der Intersektionalitätsforschung wird u. a. die Frage diskutiert, welche Kategorien als zentral gelten können, um Machtstrukturen und Diskriminierungsformen kritisch zu analysieren. Im vorliegenden Beitrag wird erläutert, inwiefern sowohl Alter als auch Behinderung als relevante Kategorien in Theorie und Forschung gelten sollten. Zu diesem Zweck werden die Rolle des Körpers sowie das Konzept der Normalität bezüglich beider Kategorien und ihrer Intersektion erörtert.