Erschienen in:
01.02.2012 | Originalien
Praktische Probleme bei der Umsetzung von Impfempfehlungen
verfasst von:
Dr. C. Fendler, E. Saracbasi, F. Dybowski, F. Heldmann, J. Braun
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 2/2012
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Zusammenfassung
Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen haben durch die Grunderkrankung sowie durch die häufig für die Behandlung erforderlichen Immunsuppressiva ein erhöhtes Infektrisiko. Zu den wichtigsten infektionsprophylaktischen Maßnahmen zählen Impfungen, zumal diese heute nur noch sehr selten gravierende Nebenwirkungen haben. Aus diesem Grund hat die Ständige Impfkommission (STIKO) im Jahr 2005 Empfehlungen für Patienten mit Immundefizienz veröffentlicht. Die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) hat diese Empfehlungen für Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen übernommen und präzisiert. Da neue in der Rheumatologie zunehmend eingesetzte Medikamente die Impfantwort beeinflussen können, ist der Impfstatus ein wichtiges Thema in der täglichen Versorgung geworden. Daten zur Umsetzung von Impfempfehlungen bei Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen fehlen fast völlig.
In dieser prospektiven Versorgungsstudie mit stationären Patienten eines akut-rheumatologischen Krankenhauses wurden 185 standardisierte, den Vorgaben der STIKO entsprechende Impfempfehlungen ausgesprochen. Nach 12 bis 16 Wochen hatten nur 35,7% der Patienten eine Impfung erhalten, lediglich 14,6% waren vollständig, den Impfempfehlungen entsprechend geimpft worden. Eine gemeinsame Anstrengung zwischen Rheumatologen und Hausärzten ist erforderlich, um zu gewährleisten, dass Patienten mit rheumatischen Erkrankungen soweit wie möglich gegen potenziell lebensbedrohliche Erkrankungen geschützt sind.