Erschienen in:
24.07.2018 | Juvenile idiopathische Arthritis | Leitthema
Transition in der Kinderrheumatologie – Erfahrungen aus dem Kinderrheumazentrum Sankt Augustin
verfasst von:
Dr. A. Klein, F. Olbert, S. Wintrich, V. Lutz-Wiegers, G. Horneff
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 8/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Transition ist eine gemeinschaftliche Leistung der jungen Patienten, ihrer Familien und der betreuenden pädiatrischen und internistischer Rheumatologen. Die Qualität des eigenen Transitionsprozesses bei Patienten mit rheumatischen Erkrankungen wurde anhand eines standardisierten Fragebogens retrospektiv untersucht. Die Patienten wurden nach Möglichkeit über persönliche Kontaktaufnahme an einen Erwachsenenrheumatologen vermittelt.
Methode
Einschlusskriterien waren: Diagnose einer chronisch entzündlich rheumatischen Erkrankung, kontinuierliche Versorgungsdauer am Zentrum >2 Jahre sowie ≥2 Vorstellungen im Alter von 17 bis 18 Jahren. Es erfolgte ein Telefoninterview mit einem strukturierten Fragebogen zur Art der Versorgung, Medikation, Diagnose und Zufriedenheit mit Versorgung und Transitionsvorgang.
Ergebnisse
Es wurden 62 Patienten eingeschlossen, hiervon hatten 50 Patienten (81 %) eine juvenile idiopathische Arthritis (JIA). Eine regelmäßige Weiterbehandlung fand bei 40 (65 %) bei einem internistischen Rheumatologen statt. Gründe für einen Abbruch der Versorgung waren v. a. Beschwerdefreiheit, fehlende Zeit und Non-Compliance. Vor/nach Transition erhielten 15/9 Patienten ein konventionelles „disease-modifying antirheumatic drug“ (DMARD) und 27/27 ein Biologikum. Die subjektive Beurteilung der Versorgung in der Kinderrheumatologie war (MW ± SD) 9,3 ± 1,05, bei internistischen Rheumatologen 7,6 ± 1,1 und des Transitionsprozesses 7,7 ± 2,1. Probleme sahen die Patienten in mangelnder Zeit des Arztes und langen Wartezeiten auf Termine.
Diskussion
Eine individuelle Vermittlung der Patienten aus der kinderfachärztlichen Betreuung an einen internistischen Rheumatologen war nach der vorliegenden Erhebung mit hoher Zufriedenheit verbunden. Diagnosewechsel oder ein unerwartetes Beenden der rheumatologischen Therapie war nicht erkennbar.