Erschienen in:
22.11.2016 | Herzrhythmusstörungen | Elektrophysiologische Weiterbildung für Kardiologen
AV-Reentry-Tachykardie und Wolff-Parkinson-White-Syndrom
Diagnostik und Therapie
verfasst von:
PD Dr. Frederik Voss, Lars Eckardt, Sonia Busch, Heidi L. Estner, Daniel Steven, Philipp Sommer, Christian von Bary, Hans-Ruprecht Neuberger
Erschienen in:
Herzschrittmachertherapie + Elektrophysiologie
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Ausgabe 4/2016
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Zusammenfassung
Die AV-Reentry-Tachykardie (AVRT) ist eine seltene Form supraventrikulärer Herzrhythmusstörungen mit einer Inzidenz von 1–3/1000. Zugrunde liegt eine akzessorische atrioventrikuläre Leitungsbahn (AP). Klinisch bestehen meist Palpitationen, anfallsartig einsetzendes Herzrasen und Angstgefühle sowie Dyspnoe und Polyurie; in seltenen Fällen kann es zu einer Synkope kommen. Die Terminierung einer AVRT gelingt bei vielen Patienten durch vagale Manöver. Insgesamt unterscheidet sich die AVRT klinisch wenig von den Symptomen einer AV-Knoten-Reentry-Tachykardie (AVNRT). Häufig lässt sich im Gegensatz zur AVNRT jedoch die korrekte Diagnose bereits anhand eines Ruhe-EKGs durch die für dieses Krankheitsbild typische Präexzitation stellen. Die Therapie der Wahl stellt heutzutage die kurative Katheterablation der akzessorischen Bahn dar. Dieser Artikel ist der vierte Teil einer Serie zur gezielten Fort- und Weiterbildung im Bereich „Spezielle Rhythmologie – Invasive Elektrophysiologie“. Er beschreibt pathophysiologische Grundlagen, Formen sowie typische Befunde, die bei einer elektrophysiologischen Untersuchung erhoben werden können. Die Lokalisationsdiagnostik und Ablationsbehandlung einer AVRT bilden den Schwerpunkt dieses Artikels.