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Erschienen in: Forum der Psychoanalyse 2-3/2003

01.10.2003 | Originalien

Von der Triade zum triangulären Raum

verfasst von: Dr. phil. Jürgen Grieser

Erschienen in: Forum der Psychoanalyse | Ausgabe 2-3/2003

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Zusammenfassung

Die Konzepte des ödipalen Dreiecks und der frühen Triangulierung stellen die Bedeutung triadischer Beziehungserfahrungen und Phantasiebildungen für die psychosexuelle Entwicklung und das psychische Funktionieren aus psychoanalytischer Sicht dar. Verknüpft man diese triadischen Vorstellungen mit dem symbolischen und kulturellen Rahmen, der sie umgibt und auf den sie sich beziehen, so werden diese Konzepte um einen 4. Pol erweitert. Erst die Erweiterung der Triade um einen 4. Pol, auf den sich das Geschehen im Dreieck bezieht, erlaubt es, von einem psychischen oder „triangulären Raum“ (Britton) zu sprechen. Mit dieser Erweiterung der bestehenden zweidimensionalen Triangulierungskonzepte zu einem dreidimensionalen Vorstellungsraum erhält das Geschehen in der Triade einen Anschluss an die Außenwelt; die familiaristische Verkürzung, die das Denken im zweidimensionalen Dreieck Vater—Mutter—Kind enthält, wird aufgehoben und Aspekte therapeutischer Triangulierungsprozesse lassen sich umfassender beschreiben.
Fußnoten
1
Lacan (1966, S. 112 f.): „Des weiteren muss das Verhältnis des Vaters zu diesem Gesetz an sich selbst in Betracht gezogen werden, denn in ihm findet sich der Grund für das Paradox, nach welchem die verheerendsten Auswirkungen der Vaterfigur mit einer bemerkenswerten Häufigkeit in den Fällen auftreten, wo der Vater wirklich eine gesetzgebende Funktion ausübt oder doch so tut, sei es, dass er tatsächlich zu denen gehört, die die Gesetze machen, oder sei es, daß er sich als eine Stütze des Glaubens nur hinstellt, als Ausbund an Integrität oder Ergebenheit, als Tugend- oder Tatenbold, als Diener eines heiligen Werks...“ (zu Schreber vgl. 1998, S. 215 ff.).
 
Literatur
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Metadaten
Titel
Von der Triade zum triangulären Raum
verfasst von
Dr. phil. Jürgen Grieser
Publikationsdatum
01.10.2003
Verlag
Springer-Verlag
Erschienen in
Forum der Psychoanalyse / Ausgabe 2-3/2003
Print ISSN: 0178-7667
Elektronische ISSN: 1437-0751
DOI
https://doi.org/10.1007/s00451-003-0167-0

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