Erschienen in:
01.10.2003 | Originalien
Von der Triade zum triangulären Raum
verfasst von:
Dr. phil. Jürgen Grieser
Erschienen in:
Forum der Psychoanalyse
|
Ausgabe 2-3/2003
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Zusammenfassung
Die Konzepte des ödipalen Dreiecks und der frühen Triangulierung stellen die Bedeutung triadischer Beziehungserfahrungen und Phantasiebildungen für die psychosexuelle Entwicklung und das psychische Funktionieren aus psychoanalytischer Sicht dar. Verknüpft man diese triadischen Vorstellungen mit dem symbolischen und kulturellen Rahmen, der sie umgibt und auf den sie sich beziehen, so werden diese Konzepte um einen 4. Pol erweitert. Erst die Erweiterung der Triade um einen 4. Pol, auf den sich das Geschehen im Dreieck bezieht, erlaubt es, von einem psychischen oder „triangulären Raum“ (Britton) zu sprechen. Mit dieser Erweiterung der bestehenden zweidimensionalen Triangulierungskonzepte zu einem dreidimensionalen Vorstellungsraum erhält das Geschehen in der Triade einen Anschluss an die Außenwelt; die familiaristische Verkürzung, die das Denken im zweidimensionalen Dreieck Vater—Mutter—Kind enthält, wird aufgehoben und Aspekte therapeutischer Triangulierungsprozesse lassen sich umfassender beschreiben.