Erschienen in:
01.12.2011 | Originalien
Validierung des Bonner Palliativwissenstests (BPW)
verfasst von:
D. Pfister, M. Müller, S. Müller, M. Kern, R. Rolke, L. Radbruch
Erschienen in:
Der Schmerz
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Ausgabe 6/2011
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Einführung der Palliativmedizin in Pflegeeinrichtungen wurde in den letzten Jahren zunehmend gefordert. Für die Implementierung der Palliativversorgung in stationären Pflegeheimen und anderen Einrichtungen stellt die Evaluation der Implementierungsmaßnahmen eine große Herausforderung dar. Eine quantitative Messung sollte aufgrund der hohen Komplexität des Gegenstands v. a. auf das Wissen in Bezug auf Palliativversorgung abzielen. Zusätzlich kann die spezifische Selbstwirksamkeit Auskunft über die Umsetzung des Wissens geben. Für beide Bereiche gibt es bislang noch keinen Test in deutscher Sprache.
Material und Methoden
Unter Berücksichtigung der bereits in anderen Sprachen vorhandenen Instrumente wurde eine Inhaltsvalidierung von Items durch 5 Experten für Palliativversorgung durchgeführt. Zusätzlich wurde der Fragebogen mithilfe der Think-aloud-Methode durch 5 Experten inhaltlich validiert. Im weiteren Konstruktionsprozess diente eine Gruppe von Ausbildern für Palliativversorgung (n=23) als Kriteriumsstichprobe. Außerdem wurde eine Prä-post-Messung an Altenpflegern (n=36) durchgeführt, die an einem Kurs zur Palliativversorgung teilnahmen, um die Änderungssensitivität der Items zu prüfen.
Ergebnisse
Für den Wissenstest wurden 23 Items und für den Selbstwirksamkeitstest 15 Items ausgewählt. Die Schwierigkeit der Items war adäquat und die Änderungssensitivität hervorragend. Der Cronbach-α-Wert lag für den Wissenssteil bei 0,71 und für den Selbstwirksamkeitsteil bei 0,84.
Schlussfolgerung
Mit dem Bonner Palliativwissenstest (BPW) liegt das erste validierte Messinstrument für die Evaluation von Wissen über die Palliativversorgung vor. Beim Einsatz sollte jedoch die Komplexität des gemessenen Gegenstands nicht außer Acht gelassen werden, weshalb der zusätzliche Einsatz von qualitativen Methoden empfohlen wird.