Erschienen in:
01.07.2010 | Leitthema
Tumortyp- und tumorstadienorientiertes chirurgisches Konzept bei Karzinomen der Schilddrüse
verfasst von:
Prof. Dr. H. Dralle, FRCS, FACS, K. Lorenz, A. Machens, M. Brauckhoff, P. Nguyen Thanh
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 7/2010
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Zusammenfassung
Die chirurgische Therapie der Schilddrüsenkarzinome hat in den letzten Jahren aufgrund verfeinerter Techniken und Nachsorgekonzepte weltweit erhöhte Aufmerksamkeit gefunden. Wegen der tumorbiologischen Besonderheiten der 5 Haupttypen der Schilddrüsenkarzinome und der hiermit in Verbindung stehenden unterschiedlichen adjuvanten (Radiojodtherapie) bzw. additiven (Radiojodtherapie, externe Strahlentherapie, Chemotherapie) Therapieverfahren steht der primäre Karzinomtyp im Mittelpunkt der chirurgischen Therapiestratifizierung. Abhängig von der Ausdehnung des Primärtumors (extrathyreoidal vs. intrathyreoidal) und vom lokoregionären Lymphknotenbefall kann ein erhebliches lokoregionäres Rezidivrisiko bestehen. Aufgrund der zwar reduzierten, aber trotz Rezidiv auch im Langzeitverlauf nicht ungünstigen Prognose ist bei Fehlen einer progredienten Fernmetastasierung insbesondere bei differenzierten und medullären Karzinomen grundsätzlich die Indikation zur Rezidivresektion gegeben. Die Diagnostik von Primärtumoren und Rezidiven konnte insbesondere durch Sonographie und PET/CT wesentlich verbessert werden und hat dadurch nicht nur zu einer früheren Diagnosestellung, sondern auch zu einem differenzierten Verständnis der Tumorbiologie beigetragen.