Erschienen in:
01.10.2015 | Leitthema
Aortendissektion Typ B – Definitionen, Inzidenz, Ätiologie
verfasst von:
Prof. Dr. C.M. Bünger, A. Knop, S. Kische, H. Ince
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 6/2015
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Zusammenfassung
Die Aortendissektion ist die häufigste Notfallsituation im Bereich der Aorta mit steigender Inzidenz (7 Fälle auf 100.000 Einwohner in Deutschland) und kommt damit mehr als doppelt so häufig vor wie das rupturierte abdominelle Aortenaneurysma. Sie ist definiert durch das Vorliegen eines Intimaeinrisses (proximales Entry) mit Ausbildung eines falschen Lumens und meist mehreren Reentries. Die Typ-B-Dissektion (nach der Stanford-Einteilung) macht ca. 30 % aller Aortendissektionen aus und liegt dann vor, wenn die thorakale Aorta ohne Beteiligung der Aorta aszendens betroffen ist. Eine Indikation zur invasiven Behandlung der Typ-B-Dissektion wird bei Ausbildung von Komplikationen (= komplizierte Typ-B-Dissektion) gesehen, u. a. bei drohender oder vorhandener Ruptur, Malperfusions-Syndrom oder Aneurysmaausbildung. Trotz Fortschritte in der Medizin hat sich das Überleben der Patienten mit konservativ behandelter Typ-B-Dissektion über die letzten 15 Jahre nicht verbessert, sodass intensiv diskutiert wird, welche Patientengruppe von einer frühzeitigen endovaskulären Behandlung profitiert.