Erschienen in:
01.10.2015 | Leitthema
Therapeutische Strategien und Techniken der Behandlung der akuten und subakuten Typ-B-Aortendissektion
verfasst von:
Dr. B. Kasprzak
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 6/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
In den letzten Jahren wurden Prognosefaktoren der primär unkomplizierten akuten Typ-B-Aortendissektion identifiziert, die zu einer erhöhten Letalität und Morbidität im Langzeitverlauf führen können.
Fragestellung
Entwicklung neuer weicher TEVAR-Indikationen in der akuten und subakuten Phase.
Material und Methode
Auswertung der aktuellen Literaturergebnisse. Diskussion der operativen Technik.
Ergebnisse
Die aktuellen Behandlungsempfehlungen basieren auf Ergebnissen von Studien, die einen Überlebensvorteil bei konservativer Behandlung der unkomplizierten akuten Typ-B-Aortendissektion im kurzfristigen Verlauf gezeigt haben. Langfristig haben jedoch die primär komplizierten Fälle, die mit TEVAR behandelt wurden, eine bessere Prognose. Ein Remodeling der Aorta konnte durch TEVAR induziert werden. Unter konservativer Behandlung ist eine Normalisierung der Aortenmorphologie nicht zu erwarten. Die Wahrscheinlichkeit der Entwicklung von thorakoabdominellen Aneurysmen und daraus resultierenden Komplikationen ist hoch. Klinische Faktoren, die einen komplizierten Langzeitverlauf begünstigen, sind ein Alter ≤ 60 Jahre und ein Marfan-Syndrom, morphologische Faktoren sind ein vorbestehender Aortendurchmesser ≥ 40 mm, ein Entry ≥ 10 mm, ein falsches Lumen ≥ 22 mm, ein Einriss an der kleinen Kurvatur und fehlende Reentries. Der günstigste Zeitraum für TEVAR ist die subakute Phase.
Schlussfolgerungen
Neben der Behandlung von Komplikationen der akuten und subakuten Typ-B-Aortendissektion können die oben genannten weichen Kriterien als TEVAR-Indikation erwogen werden. Dieser Therapieansatz muss prospektiv evaluiert werden, bevor eine generelle Behandlungsempfehlung gegeben werden kann.