Erschienen in:
01.02.2016 | Übersichten
Management der Organverletzungen bei Adoleszenten
verfasst von:
Prof. Dr. Guido Fitze
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Sonderheft 2/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Unfälle stellen zwischen dem 1. und 20. Lebensjahr die häufigste Todesursache dar, wobei in bis zu 5 % der Fälle das Abdomen beteiligt ist. Beim sog. stumpfen Bauchtrauma wird in bis zu 20 % eine Organverletzung diagnostiziert; am häufigsten sind Niere und Milz betroffen, gefolgt von Leber, Pankreas und Gastrointestinaltrakt.
Diagnostik
Im Rahmen der bildgebenden Diagnostik hat im Kindesalter die Sonographie die größte Bedeutung. Die Indikation zur Kontrastmittelcomputertomographie des Abdomen muss im Gesamtkontext der Verletzung und unter dem Aspekt möglicher therapeutischer Konsequenzen kritisch gestellt werden.
Therapie
Mit wenigen Ausnahmen hat sich für diese Verletzungen im Kindesalter ein nichtoperatives Management durchgesetzt. Dieses Vorgehen ist für die isolierten Verletzungen der Milz und Leber evaluiert und setzt sich zunehmend auch für Verletzungen der Niere durch, wobei gelegentlich eine sekundäre Nephrektomie notwendig werden kann. Für Verletzungen des Pankreas ist bei nichtverletztem Pankreasgang eine konservative Therapie ebenfalls erfolgreich. Dagegen stellen Verletzungen des Gastrointestinaltrakts fast immer eine Indikation zur Laparotomie dar. Allgemein sollte jedoch die Laparotomie vermieden werden. Der Organerhalt hat absolute Priorität. Indikationen für eine primäre Operation sind Kreislaufinstabilität, nachgewiesene Perforation eines Hohlorgans oder Peritonitis.