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Erschienen in: Der Pneumologe 4/2018

13.06.2018 | Zystische Fibrose | Leitthema

Genetische Prädisposition für Atemwegs- und Lungenkrankheiten

verfasst von: Prof. Dr. H. Omran, C. Schmalstieg

Erschienen in: Zeitschrift für Pneumologie | Ausgabe 4/2018

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Zusammenfassung

Hintergrund

Das Wissen über molekulargenetische Ursachen von Erkrankungen wächst seit Jahren rasant. Immer mehr Zusammenhänge genetischer Prädisposition sind bekannt.

Fragestellung

Gibt es aktuell klinisch relevante Erkenntnisse zur genetischen Prädisposition gegenüber Erkrankungen von Lunge und Atemwegen?

Material und Methode

Wir erläutern am Beispiel einer gestörten mukoziliären Clearance die Mechanismen einer monogenetischen (Mukoviszidose) und einer genetisch heterogenen Erkrankung (primäre ziliäre Dyskinesie). Zudem stellen wir einen genetischen Risikofaktor für Infektionen der oberen Atemwege (TAS2R38-Varianten) vor. Herausgearbeitet wird dabei die jeweils resultierende klinische Bedeutung.

Ergebnisse

Der Einsatz genetischer Methoden hat sich inzwischen im klinischen Alltag etabliert. Im Fall der monogenetischen Erkrankung Mukoviszidose kann eine klinisch gestellte Verdachtsdiagnose in der Regel durch Nachweis entsprechend beschriebener Veränderungen von CFTR bestätigt werden. Durch den Einsatz hocheffizienter molekulargenetischer Techniken lassen sich inzwischen auch genetisch heterogene Erkrankungen zu einem hohen Prozentsatz bestätigen. So sind beispielsweise für die primäre ziliäre Dyskinesie inzwischen 38 involvierte Gene bekannt. Das Gen TAS2R38 kodiert den Bitterstoffrezeptor T2R38. Dabei gibt es eine weitverbreitete dysfunktionale Genvariante, die ein genetischer Risikofaktor für eine eingeschränkte mukoziliäre Clearance und eine resultierende chronische Infektion der oberen Atemwege ist.

Schlussfolgerung

Derzeit findet im klinischen Alltag noch keine routinemäßige Bestimmung genetischer Risikofaktoren respiratorischer Erkrankungen statt. Dies könnte sich mit weiteren Erkenntnissen zu TAS2R38 ändern.
Literatur
12.
Zurück zum Zitat Dżaman K et al (2016) The correlation of TAS2R38 gene variants with higher risk for chronic rhinosinusitis in Polish patients. Otolaryngol Pol 70 Dżaman K et al (2016) The correlation of TAS2R38 gene variants with higher risk for chronic rhinosinusitis in Polish patients. Otolaryngol Pol 70
13.
Zurück zum Zitat Kim U et al (2003) Positional Cloning of the Human Quantitative Trait Locus Underlying Taste Sensitivity to Phenylthiocarbamide. Science 10.1126/science.1080190PubMedCentralCrossRefPubMed Kim U et al (2003) Positional Cloning of the Human Quantitative Trait Locus Underlying Taste Sensitivity to Phenylthiocarbamide. Science 10.1126/science.1080190PubMedCentralCrossRefPubMed
Metadaten
Titel
Genetische Prädisposition für Atemwegs- und Lungenkrankheiten
verfasst von
Prof. Dr. H. Omran
C. Schmalstieg
Publikationsdatum
13.06.2018
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Zeitschrift für Pneumologie / Ausgabe 4/2018
Print ISSN: 2731-7404
Elektronische ISSN: 2731-7412
DOI
https://doi.org/10.1007/s10405-018-0184-8

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