Erschienen in:
01.09.2008 | Leitthema
Diuretika – tubuläre Wirkmechanismen und nephrologische Indikationen
verfasst von:
PD. Dr. J.T. Kielstein, D. Fliser
Erschienen in:
Die Nephrologie
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Ausgabe 5/2008
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Zusammenfassung
Mit der Markteinführung des „Diuretin-Knoll“ im Jahre 1889 begann der Siegeszug einer in der modernen Medizin unentbehrlichen Medikamentenklasse, der Diuretika. Während das im „Diuretin“ enthaltene Theobromin (Hauptalkaloid der Kakaobohne) heute keine therapeutische Bedeutung mehr besitzt, sind Substanzen wie Hydrochlorothiazid, Spironolacton und der Klassiker Lasix® (Furosemid) integraler Bestandteil der internistischen Pharmakotherapie geworden. Laut Arzneiverordnungsreport wurden im Jahr Diuretika zur ganzjährigen Therapie von etwa 5,5 Mio. Patienten verordnet. Somit gehört diese Substanzklasse zu den am häufigsten verordneten Medikamenten. Je nach dem Ort der Natrium-Resorption am Nephron unterscheidet man mehrere Diuretika-Substanzklassen, über deren Wirkungsweise der Beitrag einen kurzen Abriss gibt. Darüber hinaus widmet sich diese Übersicht auch speziellen Anwendungsgebieten in der Nephrologie, z. B. dem Einsatz der Diuretika beim nephrotischen Syndrom und beim akuten Nierenversagen. Abschließend wird auch das Thema der „diuretischen Therapie“ mit Phytotherapeutika behandelt, bei der weniger deren Wirkungen als vielmehr deren Nebenwirkungen für den Nephrologen Relevanz haben.