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Erschienen in: Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie 3/2008

01.08.2008 | Übersichten

Zu den Voraussetzungen des § 3 JGG aus jugendpsychiatrischer Sicht

verfasst von: Prof. Dr. med. Klosinski Gunther

Erschienen in: Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie | Ausgabe 3/2008

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Zusammenfassung

Unrechtserkenntnis und damit strafrechtliche Verantwortlichkeit ist abhängig von entwicklungsbiologischen und –psychologischen Reifungsschritten und laut Gesetzestext durch die Begriffe der „sittlichen“ und „geistigen“ Reife, der Einsichts- und der Handlungsfähigkeit definiert. Unrechtsbewusstsein muss stets bezogen werden auf den jeweiligen Tatvorwurf und ist auch an hirnphysiologische Reifungsprozesse gebunden. Was im Sinne des Gesetzes unter sittlicher und geistiger Reife gemeint ist, wird unter entwicklungs- und lernpsychologischen Aspekten erläutert. Die Überschneidung von Strafreife und Schuldfähigkeit wird herausgearbeitet und diskutiert.
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Metadaten
Titel
Zu den Voraussetzungen des § 3 JGG aus jugendpsychiatrischer Sicht
verfasst von
Prof. Dr. med. Klosinski Gunther
Publikationsdatum
01.08.2008
Verlag
D. Steinkopff-Verlag
Erschienen in
Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie / Ausgabe 3/2008
Print ISSN: 1862-7072
Elektronische ISSN: 1862-7080
DOI
https://doi.org/10.1007/s11757-008-0082-8

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