Erschienen in:
09.09.2022 | Zervixkarzinom | Fokus
Management onkologischer Erkrankungen in der Schwangerschaft
verfasst von:
Prof. Dr. med. Georg Maschmeyer, Prof. Dr. med. Sibylle Loibl, Prof. Dr. med. Tanja Fehm, Prof. Dr. med. Inken Hilgendorf, Prof. Dr. med. Ralf Dittrich
Erschienen in:
Forum
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Ausgabe 1/2023
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Zusammenfassung
Maligne Erkrankungen treten bei 1–2 von 1000 Schwangerschaften auf. Entscheidend für das therapeutische Vorgehen ist das Stadium der Schwangerschaft. Während unter einer systemischen Tumortherapie im 1. Trimenon eine erhöhte Rate nachfolgender Fehlbildungen und Fehlgeburten zu erwarten ist, kann bei gegebener Indikation ab dem 2. Trimenon eine medikamentöse Tumortherapie unter Beachtung spezieller Kontraindikationen sicher durchgeführt werden. Dabei werden die eingesetzten Substanzen in der Standarddosis verabreicht. Tyrosinkinaseinhibitoren, Antikörper gegen den (vaskulären) endothelialen Wachstumsfaktor, antihormonelle Substanzen oder Immuncheckpoint-Inhibitoren sind im gesamten Schwangerschaftsverlauf kontraindiziert. Die im Rahmen supportiver Maßnahmen verwendeten Substanzen wie Antiemetika (mit Ausnahme von Aprepitant), Granulozyten-Kolonie-stimulierender Faktor, niedermolekulare Heparine oder Standardantibiotika sind ganz überwiegend im 2. und 3. Trimenon sicher einsetzbar. Außer beim Zervixkarzinom wird eine normale Entbindung zum üblichen Termin angestrebt, wobei zwischen myelosuppressiver Chemotherapie und Entbindung eine ausreichende Erholungszeit eingeplant werden sollte.