Erschienen in:
27.06.2017 | Leitthema
Mastertrainerkonzept „Strukturierte Facharztweiterbildung“
Ein gemeinsames Projekt der Deutschen Berufsverbände der Internisten, Chirurgen und Orthopäden/Unfallchirurgen
verfasst von:
Prof. M. Siebolds, J. Ansorg, R. Dittmar, N. Hennes, T. Radau, S. Ruff, Prof. M. D. Denkinger
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 10/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Qualitätsförderung der Facharztweiterbildungspraxis unterhalb der Normenebene der Weiterbildungsordnungen ist in Deutschland ein wenig entwickeltes Feld. Eine systematische Nutzung der internationalen Evidenzlage lässt sich kaum finden.
Ziel
Um in Deutschland ein praxisnahes, evidenzbasiertes und an die Weiterbildungswirklichkeit anschlussfähiges Konzept umsetzen zu können, wurde im Jahr 2001 ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt ins Leben gerufen, das seit 2013 von den Berufsverbänden der Internisten (BDI), der Chirurgen (BDC) sowie der Orthopäden/Unfallchirurgen (BVOU) mit getragen wird.
Methoden
In der Entwicklungsphase dieser komplexen Intervention wurden in 3 Schritten Fokusgruppen mit den Beteiligten, die Identifikation einer den Sinn des Programms erklärenden Theorie und systematische Literaturrecherchen zur Evidenzlage durchgeführt.
Ergebnis
Das so entwickelte Basisprogramm zur strukturierten Facharztweiterbildung umfasst die Erstellung und Umsetzung eines abteilungsspezifischen Kerncurriculums, eines Instrumentes zur systematischen Lernstandsrückmeldung im Rahmen der Jahresweiterbildungsgespräche sowie der Durchführung einfacher klinischer Testate zur Überprüfung des tatsächlichen Lernerfolgs der Ärzte in Weiterbildung. Kernstück der Implementierung ist eine systematische Ausbildung der Weiterbilder bezüglich der Umsetzung des Modells in ihren Abteilungen. Dieses Modell wurde in über 150 Fachabteilungen pilotiert und kontinuierlich weiterentwickelt.
Diskussion
Das Projekt zeigt, dass sich ein solches Programm systematisch entwickeln und pilotieren lässt. Die zentralen Probleme in der Umsetzung liegen in der traditionell informellen Weiterbildungskultur, die in der Regel keine systematischen und über die ganze Weiterbildungszeit kontinuierlich verteilten Lernstandserhebungen sowie die praktische Überprüfung der Kompetenzentwicklung, umsetzt.