Erschienen in:
01.08.2013 | Pro und Kontra
Mechanische Rekanalisation. Es gibt noch eine letzte Chance! Kontra
verfasst von:
Prof. Dr. G.F. Hamann
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 8/2013
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Auszug
“….sprach Jesus zu dem Gelähmten: ‚Ich sage dir, steh auf, nimm dein Bett und geh in dein Haus!‘ Augenblicklich stand er vor ihnen auf, nahm sein Bett und ging fort in sein Haus, Gott preisend“ (Matth. 8, 2–4), wer wollte nicht an solch heilende Macht heranreichen und viele Kollegen empfinden die mechanische Rekanalisation beim akuten Schlaganfall als solche „Wunderheilung“. Endlich schien die fast vollständige Rekanalisation intrakranieller Gefäßverschlüsse mit Rekanalisationsraten der Kardiologen beim akuten Herzinfarkt erreichbar [
1]. Viele Neurologen und v. a. Neuroradiologen glaubten, dass damit die Probleme des akuten Hirninfarktes zu lösen und auch schwerstbetroffenen Patienten nicht nur zu helfen, sondern sie gar zu heilen wären. Aber die Studienlage spricht gegen eine Wunderheilung auf breiter Front. Was fehlt ist die Evidenz, dass nicht nur die Rekanalisation gelingt, sondern damit auch eine wesentlich stärkere klinische Verbesserung bei den betroffenen Patienten zu erzielen ist als mit dem „Arbeitspferd“ der akuten Schlaganfallmedizin, der intravenösen Thrombolyse. Zudem sind durch die mechanische Rekanalisation Komplikationen vielfältiger Art möglich. …