Erschienen in:
01.05.2014 | Leitthema
Mehr als Anfälle und Antiepileptika
Komorbiditäten bei Epilepsien
verfasst von:
Dr. S. von Spiczak, U. Stephani
Erschienen in:
Clinical Epileptology
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Ausgabe 2/2014
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Zusammenfassung
Mehrfachbehinderungen kommen in der neuropädiatrischen Tätigkeit häufig vor; dabei steht nicht immer die Epilepsie im Vordergrund. Entwicklungsverzögerungen, kognitive Probleme und geistige Behinderungen können bei den verschiedenen Epilepsiesyndromen in unterschiedlichem Ausmaß auftreten. Patienten mit Verhaltensstörungen wie Aufmerksamkeitsdefizit und Hyperaktivität oder psychiatrischen Erkrankungen (z. B. Autismus und autistische Züge) sind therapeutisch besonders herausfordernd. Bewegungsstörungen können in Form der Zerebralparese mit Epilepsie in Erscheinung treten; die Ursache der Epilepsie kann mit Bewegungsstörungen, die der Bewegungsstörungen mit einer Epilepsie assoziiert sein. Syndromale Erkrankungen und Stoffwechselkrankheiten mit Epilepsie müssen zunächst ätiopathogenetisch diagnostiziert werden, um Betroffene und Angehörige unterstützen zu können. Progrediente Hirnerkrankungen und schwere Behinderungen erfordern oft palliativmedizinische Konzepte. In allen diesen Situationen bedarf es eines multidisziplinären Teams von spezialisierten Ärzten, Pflegenden, Therapeuten, Sozial- und Sonderpädagogen, um den Patienten und ihren Familien die optimale Behandlung mit dem Ziel einer hohen Lebensqualität zu ermöglichen.