Erschienen in:
27.02.2018 | In der Diskussion
Mehrerlöse durch Nebendiagnosen
Ein Vergleich von Dermatologie, Ophthalmologie und Infektiologie
verfasst von:
Dr. V. Blaschke, B. Brauns, N. Khaladj, C. Schmidt, S. Emmert
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 6/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Kodierung von Nebendiagnosen hat einen erheblichen Einfluss auf die resultierende DRG („diagnosis-related group“) und damit die Erlöse stationärer Krankenhausfälle. Daher setzen Krankenhäuser zunehmend Kodierfachkräfte ein. Es ist jedoch bisher nicht bekannt, ob sich dieser Einsatz durch die generierten Mehrerlöse refinanzieren kann und ob es Unterschiede zwischen Fachabteilungen gibt.
Methodik
Die Fälle der Universitätsmedizin Rostock der Jahre 2007 bis 2016 aus den Fachabteilungen Dermatologie, Augenheilkunde und Infektiologie wurden im Originalzustand, nach Entfernung der CCL(„comorbidity and complication level“)-bewerteten Nebendiagnosen und nach Entfernung der Triggerdiagnosen analysiert. Zusätzlich wurde der maximal mögliche, CCL-abhängige Erlös durch Hinzufügen CCL-bewerteter, nicht triggernder Nebendiagosen bestimmt.
Ergebnisse
Die Erlöse in der Augenheilkunde waren durch Nebendiagnosen kaum zu beeinflussen. In der Infektiologie konnten 2016 durch CCL-bewertete Nebendiagnosen Mehrerlöse von 350.000 € realisiert werden, dies entspricht 40 % des maximal möglichen Mehrerlöses. Die Erlöse in der Dermatologie sind mäßig sensibel für CCL-bewertete Nebendiagnosen, hiervon konnte bisher jedoch nur ein geringer Teil realisiert werden, vermutlich wegen einer deutlich weniger ausgeprägten Multimorbidität.
Schlussfolgerungen
Triggerdiagnosen und CCL-bewertete Nebendiagnosen spielen unterschiedliche Rollen bei den kodierbedingten Mehrerlösen. Durch einen erlösorientierten Ressourceneinsatz von Kodierfachkräften kann das Verhältnis von Personalaufwand zu Erlösen optimiert werden.