Erschienen in:
01.11.2008 | Schwerpunkt
Meningeome
Multiparametrische Risikostratifizierung und Grading
verfasst von:
Dr. K. Yoo-Jin, Y. Kim, N. Bochem, R. Ketter, W. Henn, W. Feiden
Erschienen in:
Die Pathologie
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Ausgabe 6/2008
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Zusammenfassung
Die Prognose der in den meisten Fällen histologisch gutartigen Meningeome wird im Wesentlichen vom Rezidivverhalten bestimmt, wobei das Rezidivrisiko mit dem WHO-Grad ansteigt (7–20% bei Grad I, 29–40% bei Grad II und 50–78% bei anaplastischen Meningeomen). Klinisch ist der wichtigste Prognosefaktor die Vollständigkeit der neurochirurgischen Resektion. Daneben ist die mitotische Aktivität der wichtigste histopathologische Prognoseparameter. Da die Schwellenwerte für den Mitoseindex (MI) für die einzelnen Grade in der WHO-Klassifikation der ZNS-Tumoren definiert sind und der MI als alleiniges Gradingkriterium herangezogen werden kann, ist eine reliable und reproduzierbare Bestimmung des MI unerlässlich. Diese gelingt unter Verwendung immunhistochemischer Mitosemarker wie z. B. bei der Phospho-Histon-H3-Methode, die der konventionellen Methode in der Identifizierung rezidivgefährdeter Fälle überlegen ist und somit eine zuverlässigere Risikostratifizierung bietet. Der Ki-67-Markierungs-Index liefert zusätzliche prognostische Informationen, insbesondere bei nicht eindeutig zu klassifizierenden Fällen. Zytogenetisch ist der Verlust genetischen Materials auf dem kurzen Arm eines Chromosom 1 (1p–) hochsignifikant mit einer schlechteren Prognose korreliert. Die histochemische Alkalische-Phosphatase- (ALPL-)Reaktion ist eine schnelle und effiziente Screeningmethode, um Fälle mit 1p– zu identifizieren.