Erschienen in:
14.12.2020 | Meniskusverletzungen | Leitthema
Meniskusläsionen bei Kindern und Jugendlichen
verfasst von:
Prof. Dr. med. Wolf Petersen, Sebastian Bierke, Katrin Karpinski, Martin Häner
Erschienen in:
Knie Journal
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Ausgabe 1/2021
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Zusammenfassung
Meniskusläsionen sind zwar bei Kindern und Jugendlichen im Vergleich zum Erwachsenen selten, aufgrund der Bedeutung des Hochleistungssports und einer frühen Sportspezialisierung werden sie aber immer häufiger beobachtet. Meist treten sie im Rahmen eines Knietraumas auf und sind mit einer begleitenden Ruptur des vorderen Kreuzbandes (VKB) assoziiert. Im Rahmen einer VKB-Läsion auftretende Meniskusläsionen betreffen meist die Hinterhörner. Sie können sich aber bis zum Korbhenkelriss ausdehnen. Auch die selten – auch isoliert – vorkommende radiäre Rissbildung im Bereich der Pars intermedia des Außenmeniskus ist meist traumatisch bedingt. Die MRT gilt auch beim Kind in der Meniskusdiagnostik als die Methode der Wahl und sollte daher zur Anwendung kommen, wenn der klinische Verdacht auf eine Meniskusläsion vorliegt. Da die Heilungseigenschaften bei kindlichem und jugendlichem Meniskusgewebe besser sein sollen als beim Erwachsenen und zusätzlich ein hohes Arthroserisiko im Langzeitverlauf bei einem Meniskusverlust in jungen Jahren vorliegt, wird die Indikation zur Meniskusrefixation bei Kindern und Jugendlichen sehr großzügig gesehen. Bei Kombinationsverletzungen von VKB und Meniskus wird eine Meniskusnaht in Kombination mit einer VKB-Plastik angestrebt. Bei Radiärläsionen des Außenmeniskus wird eine partielle Meniskektomie im inneren Drittel mit Horizontalnähten der peripheren zwei Drittel kombiniert. Bei diskoiden Menisken richtet sich die Therapie nach der Risslokalisation. Bei zentralen Läsionen erfolgt meist eine Teilresektion mit Verkleinerung des diskoiden Meniskus, periphere Meniskusläsionen werden refixiert. Beim symptomatischen hypermobilen Meniskus erfolgt eine Augmentation der meniskopoplitealen Bänder durch Meniskusnähte.