Erschienen in:
13.07.2020 | Zytokine | Leitthema
Thermoablation
Freund und Feind der Immuntherapie
verfasst von:
Christoph G. Radosa, Prof. Ralf-Thorsten Hoffmann
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 8/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
In den letzten Jahren häufen sich die wissenschaftlichen Hinweise, dass (thermo)ablative Verfahren das Potenzial haben, über eine Aktivierung des körpereigenen Immunsystems auch nicht direkt behandelte Metastasen im selben Organ – oder selbst andernorts im Körper – zu beeinflussen. Dieser Effekt wird in der Literatur als „abscopal effect“ beschrieben. Dieser „abscopal effect“ kommt jedoch nur in sehr unterschiedlicher Ausprägung vor – ein deutliches Ansprechen wird nur in Einzelfallbeschreibungen berichtet. Allerdings gibt es auch Berichte, die zeigen, dass nach Thermoablation Metastasierung und Tumorwachstum zunahmen – vermutlich ausgelöst durch einen gegenläufigen immunvermittelten Effekt. Parallel dazu haben immunmodulierende Therapien einen festen Platz in der systemischen Tumortherapie bekommen, da die Kombination aus klassischen Chemotherapien mit Immuntherapien erstaunliche Verbesserungen des Outcomes für die Patienten bewirken. Der logische Schritt war deshalb, Immuntherapien mit Ablationen zu verknüpfen, um die positiven Effekte zu verstärken.
Ziel der Arbeit
In diesem Beitrag werden die Wirkungen der Thermoablation auf das Immunsystem beschrieben, unterschiedliche ablative Verfahren vorgestellt und ein Ausblick auf die Kombination der beiden Therapieoptionen gegeben.