Erschienen in:
01.06.2009 | Leitthema
Methodische Überlegungen zu epidemiologischen Erfassungsinstrumenten für unerwünschte Medizinproduktereignisse
verfasst von:
Dr. phil. C. Lessing
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 6/2009
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Zusammenfassung
Arzneimittel und Medizinprodukte sind die zwei größten Produktgruppen, die in der Gesundheitsversorgung zum Einsatz kommen. Doch während zur Epidemiologie von unerwünschten Arzneimittelereignissen und Medikationsfehlern vergleichsweise viel geforscht worden ist, ist noch kaum bekannt, welche Rolle Medizinprodukte für die Patientensicherheit spielen. Bisher hat nur eine Studie die Häufigkeit unerwünschter Medizinproduktereignisse bei Krankenhauspatienten umfassend untersucht. Die dort beschriebenen Häufigkeiten von 8,4 Ereignissen/100 Aufnahmen deuten auf die besondere Relevanz des Themas. Weitere Untersuchungen sind erforderlich, um die Eignung verschiedener qualitativer und quantitativer Erfassungsinstrumente zur Erforschung der Häufigkeit, Verteilung, Ursachen und Folgen medizinproduktassoziierter Ereignisse zu prüfen. Untersuchungen dieser Art liefern die nötige Wissensbasis, um präventive Maßnahmen und Strategien zur Vermeidung insbesondere von Anwendungsfehlern und Gerätedefekten gezielt zu planen, zu implementieren und zu evaluieren. Auch im deutschen Gesundheitssystem gilt es, die besonderen Voraussetzungen zu beachten, die für die Erhebung belastbarer Daten notwendig sind.