Erschienen in:
17.10.2018 | Koronare Herzerkrankung | CME
MINOCA – Myokardinfarkt ohne obstruktive Koronarerkrankung
verfasst von:
Dr. C. Hamm, Prof. Dr. C. W. Hamm
Erschienen in:
Herz
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Ausgabe 8/2018
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Zusammenfassung
In den letzten Jahren wurde mit zunehmendem Interesse beobachtet, dass bei einem Teil der Myokardinfarktpatienten keine obstruktive Koronarsklerose vorliegt. Hierfür wurde der Begriff „MINOCA“ („myocardial infarction with non-obstructive coronary arteries“) eingeführt. Die Prävalenz von MINOCA wird auf 6–9 % aller Myokardinfarkte geschätzt. Bei Patienten mit NSTEMI wird ein höherer Anteil an MINOCA-Patienten beobachtet als bei Patienten mit STEMI, außerdem sind häufiger weibliche als männliche Patienten betroffen. MINOCA ist eine Arbeitsdiagnose, die weitere diagnostische Abklärung mittels invasiver Techniken (intravaskulärer Ultraschall [IVUS], optische Kohärenztomographie [OCT]) oder nicht-invasiver Bildgebung mit kardialer Magnetresonanztomographie (CMR) erfordert. Wenn koronare Verschlüsse sicher nicht übersehen wurden, müssen andere koronare Ursachen wie Plaqueruptur, oder -erosion, Thrombosen, Dissektion, Spasmus oder mikrovaskuläre Dysfunktion evaluiert werden. Außerdem ist als nichtkoronare Ursache eine Myokarditis oder Tako-Tsubo-Kardiomyopathie mittels CMR auszuschließen. Die weitere Behandlung und Prognose richten sich nach der endgültigen Diagnose.