Erschienen in:
01.02.2011 | Schwerpunkt
Molekulardiagnostik zur Therapiestratifizierung des Lungenkarzinoms
verfasst von:
Dr. L.C. Heukamp, J. Wolf, R. Büttner
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 2/2011
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Zusammenfassung
Weiterhin sind Lungenkarzinome die häufigste tumorbedingte Todesursache in westlichen Industrienationen. Ein hoffnungsvoller therapeutischer Ansatz ist die Entwicklung neuer zielgerichteter Substanzen („targeted drugs“, die spezifisch gegen onkogene Pathomechanismen des nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinoms gerichtet sind. So kommen inzwischen bei Adenokarzinomen der Lunge Therapien zum Einsatz, die gegen den epidermalen Wachstumsfaktorrezeptor sowie gegen das transformierende EML4-ALK-Fusionsprotein gerichtet sind. Diese Therapien kommen jedoch fast ausschließlich Patienten zu gute, die nie geraucht haben und relativ seltene Subtypen von Adenokarzinomen aufweisen. Gerichtete therapeutische Optionen für die häufigen Plattenepithelkarzinome der Lunge bei Rauchern gibt es bisher noch nicht. Kürzlich wurden jedoch Amplifikationen des Fibroblasten-Wachstumsfaktor-Rezeptor-Typ-1-Gens als mögliche therapeutische Zielstruktur in dieser Patientengruppe identifiziert. Der vorliegende Beitrag gibt eine Übersicht über die zu Grunde liegenden onkogenen Pathomechanismen sowie die zur Therapiestratifizierung notwendige Molekulardiagnostik des Lungenkarzinoms.