Zusammenfassung
Aus allergologischer Sicht sind Säugetiere reiche Allergenquellen, deren Proteine sowohl im häuslichen als auch im beruflichen Umfeld häufig zu allergischen Symptomen führen. In Europa und den USA sind Haustiere sehr beliebt: Je nach Region haben 30–60 % aller Haushalte ein Haustier. Die häufigsten Tiere sind Hunde und Katzen, gefolgt von Fischen, kleinen Säugetieren wie z. B. Kaninchen, Meerschweinchen und Hamster, sowie Vögel. Viele der in Tierhaaren vorkommenden Allergene sind mittlerweile gut charakterisiert. Neben den beiden Hauptfamilien, den Lipokalinen und den Serumalbuminen, gibt es einzelne Allergene, die zu anderen Proteinfamilien gehören, wie z. B. Sekretoglobine, Cystatine, Kallikreine oder Latherine. Es ist durchaus wahrscheinlich, dass in Zukunft noch weitere Vertreter dieser Proteinfamilien identifiziert werden.
Die in Hauttests und in der In-vitro-IgE-Diagnose verwendeten Tierhaar- und Epithelienextrakte haben den Nachteil, dass sie nur schwer standardisierbar sind und kreuzreaktive Moleküle enthalten. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Serumalbumine, jedoch wurden neuerdings auch einige kreuzreaktive Lipokaline identifiziert. Die Diagnose mittels Einzelallergenen bietet potenziell den Vorteil, die allergieauslösende Tierspezies gezielt zu bestimmen, um dem Patienten eine bessere Beratung sowie die für ihn geeignete Immuntherapie anbieten zu können.