Erschienen in:
01.12.2003 | Leitthema
Molekulare Grundlagen und pathogeneseorientierte Therapie epithelialer Tumoren der Haut
verfasst von:
Dr. J. Reifenberger, Prof. Dr. M. P. Schön
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 12/2003
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Zusammenfassung
Epitheliale Tumoren der Haut, d. h. Basalzellkarzinome und Plattenepithelkarzinome, sind die häufigsten Tumorerkrankungen des Menschen und zeigen eine stetig steigende Inzidenz. Das Verständnis der für die Entstehung dieser Tumoren verantwortlichen genetischen Veränderungen ist von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung neuer pathogeneseorientierter Therapien. Basalzellkarzinome sind durch eine generelle Aktivierung des Sonic-Hedgehog- (SHH-)Signalweges charakterisiert, die in der Mehrzahl der Tumoren durch Mutationen in den Genen PTCH und SMOH hervorgerufen wird. Zusätzlich finden sich in etwa der Hälfte der Fälle zumeist UV-typische Mutationen im Tumorsuppressorgen TP53. Plattenepithelkarzinome zeigen keine PTCH- oder SMOH-Mutationen, wohingegen TP53-Mutationen nahezu immer nachweisbar sind. Zusätzlich finden sich oftmals Veränderungen in Zellzyklus-regulierenden Genen, darunter besonders oft eine Inaktivierung des Tumorsuppressorgens CDKN2A. Spezifische Inhibitoren des SHH-Signalweges zur Behandlung des Basalzellkarzinoms befinden sich zurzeit noch im experimentellen Stadium. Die lokale Immuntherapie epithelialer Tumoren stellt ein weiteres pathogeneseorientiertes Therapiekonzept dar, das eine gegen den Tumor gerichtete zelluläre Immunantwort stimuliert, aber auch direkt apoptotische Signale in den Tumorzellen induziert.