Zusammenfassung
Auf einen Blick
Trend Levodopapräparate sind die führenden Vertreter der Arzneistoffe zur Behandlung des Morbus Parkinson. An zweiter Stelle folgen die Dopaminrezeptoragonisten. Im Vergleich zu 2021 wurde 2022 ein leichter Anstieg der Verordnungszahlen von Levodopa-Präparaten beobachtet; möglicherweise eine Folge der Aufhebung der Coronamaßnahmen und verstärkter Arztbesuche älterer Patienten. Es verfestigt sich der langfristige, seit Jahren zu beobachtende Trend einer Präferierung der Levodopa-Präparate, deren Verschreibung einen kontinuierlichen Anstieg im 10-jährigen Beobachtungszeitraum aufweisen, relativ zu Dopaminrezeptoragonisten, die im selben Zeitraum nahezu gleich verordnet werden. Dies entspricht den internationalen Empfehlungen, die die früher befürchtete Neurotoxizität von Levodopapräparaten mittlerweile als nicht mehr gegeben aufweisen (Verschuur et al. 2019).
Bewertung Die Langzeittherapie mit Levodopa kann Dyskinesien und motorische Fluktuationen verursachen, die durch Dosisfraktionierung und adjuvante Therapie reduziert werden können. Alternativ werden bei jüngeren Patienten Dopaminrezeptoragonisten und bei leichteren Symptomen MAO-B-Inhibitoren als initiale Monotherapie empfohlen. Muskarinrezeptorantagonisten werden wegen der Beeinträchtigung kognitiver Fähigkeiten leitliniengerecht bei älteren Patienten immer seltener eingesetzt.