Erschienen in:
19.03.2020 | Parkinson-Krankheit | Arzneimitteltherapie
Medikamentöse Therapie motorischer Komplikationen der Parkinsonkrankheit
verfasst von:
Dr. I. Claus, Prof. Dr. T. Warnecke
Erschienen in:
DGNeurologie
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Ausgabe 3/2020
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Auszug
Im Frühstadium der Parkinsonkrankheit stehen gemäß der
S3-Leitlinie Idiopathisches Parkinson-Syndrom der DGN (Deutsche Gesellschaft für Neurologie) zur Behandlung der motorischen Kardinalsymptome als Wirkstoffe insbesondere Dopaminagonisten, L‑Dopa und MAO-B-Hemmer zur Verfügung [
1]. Im Verlauf des idiopathischen Parkinsonsyndroms (IPS) kommt es unter einer chronischen unphysiologischen,
pulsatilen Dopaminrezeptorstimulation im Striatum zu einer Verkürzung des Levodopawirkintervalls und einer direkten Abhängigkeit der motorischen Funktion von der oralen L‑Dopa-Einnahme und der L‑Dopa-Bioverfügbarkeit im Blut [
2]. In diesem Krankheitsstadium treten als Folge hiervon die sog. motorischen Komplikationen auf. Für die medikamentöse Therapie dieser motorischen Komplikationen werden in der 2016 veröffentlichten S3-Leitlinie verschiedene Empfehlungen gegeben. Darüber hinaus wurden in den letzten Jahren relevante Studien zur medikamentösen Therapie motorischer Komplikationen publiziert [
3], die in der S3-Leitlinie noch nicht berücksichtigt werden konnten. Außerdem publizierte die „Movement Disorder Society“ (MDS) 2018 aktualisierte evidenzbasierte Empfehlungen zur Therapie der motorischen Symptome [
4]. Die tiefe Hirnstimulation als wirksames, aber nichtmedikamentöses, chirurgisches Therapieverfahren zur Behandlung motorischer Fluktuationen wird in dieser Übersicht nicht behandelt. …