Erschienen in:
08.05.2020 | Ultraschall | Leitthema
Glaskörperblutung – Wie lange kann man abwarten?
verfasst von:
Prof. Dr. Felix Treumer, Johann Roider
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 9/2020
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Zusammenfassung
Bei einer akuten Glaskörperblutung steht der Augenarzt vor der Frage, ob die spontane Resorption abgewartet werden kann oder eine Vitrektomie notwendig ist. Hierbei spielt neben der Intensität der Blutung auch die Ursache eine wesentliche Rolle. Eine sorgfältige Anamnese ist daher wichtig. Zu den häufigsten Ursachen beim Erwachsenen gehören eine hintere Glaskörperabhebung, eine diabetische Retinopathie und ein retinaler Gefäßverschluss. Bei Kindern müssen eine retinale Vaskulitis, Systemerkrankungen und ein Trauma (z. B. „shaken baby syndrome“) ausgeschlossen werden. Ergibt sich im Ultraschall kein Hinweis auf eine Ablatio oder ein Foramen retinae, kann in der Regel unter sonographischer Kontrolle einige Wochen abgewartet werden, um die spontane Resorptionstendenz zu beurteilen. Insgesamt geht der Trend aufgrund der verbesserten Vitrektomietechniken und des Wunsches nach zeitiger Visusrehabilitation zu einer eher früheren operativen Versorgung.